Der Name Gossersdorf

Nach Dr. Simon Höpfl, Oberbibliothekar an der TH München, geboren in Artlsöd, war Gossersdof bis 1242 Eigentum der Grafen von Bogen Der Name leitet sich ab von Gozzo - einem Lehnsmann der Bogener Grafen. Aus Gozzentorf (nach Gozzo) wurde Gossentorf, Grossmanndorf und schließlich der heutige Name Gossersdorf.
 


Das Schloß
und seine Geschichte

Gossersdorf zählt zu den alten Adelssitzen im Landkreis Bogen und wurde nach 1311, als die niederbayerischen Landstände durch die "Ottonischen Handveste" Edelmannsfreiheit und niedere Gerichtsbarkeit als erblichen Lehen erhielten, zur Hofmark. Am 5. Oktober 1551 hatten Andreas und Elisabeth Wörner die Hofmark Gossersdorf von Albrecht Notthaft von Wernberg auf Altransberg käuflich erworben. Sein Sohn Georg Wörner von Birnbrunn auf Gossersdorf, wie er sich nannte, bat um 1600 in Gossersdorf ein weißes Bräuhaus erbaut. Da aber Weißes Bier herzustellen ein Regal (= Vorrecht) des Landesfürsten war, wurde Wörner die Ausübung "Euer Durchlaucht zu Guetes" immer wieder abgeschafft. Am 7. November 1602 verkaufte er die Hofmark und das Bräuhaus nebst Einrichtung, Malz und Weizen an den bayerischen Herzog, den späteren Kurfürst Maximilian I, um 11.000 fl. und 300 fl. Leihkauf. 1605 wurde das Bräuhaus umgebaut, eine Branntweinbrennerei und Gewölbe eingerichtet, die Braumeisterwohnung, Pferdestall und der Stadl mit zwei Tennen gebaut. 1608 wurde das Gegenschreiberhaus (= Gerichtsschreiberhaus) hergestellt, in dem das Hofmarksgericht mit Amtsstube, Gefängnis, Pfandstall und Gerichtsdienerwohnung untergebracht war. Die Leitung des Bräuhauses und der Hofmark oblag einem Bräuverwalter der im Schloß wohnte. Für Wohnung und dazugehörige Gründe, dem Hofbau, mußte er 156 fl. Pacht bezahlen und bekam neben den Naturalien 205 fl. Entschädigung. Das Amt des Bräuverwalters war sehr gesucht, sie waren höhere Beamte, meist Juristen, um dem Hofmarksgericht vorstehen zu können. Sie schöpften auch aus dem Betrieb ihren Gewinn, nach ihrer Amtszeit hatten manche soviel verdient, daß sie sich in Straubing ankaufen konnten. Das Holz zum Bräuwesen, 100 Klafter Fichten- und 20 Klafter Buchenholz um den Preis von 60 Gulden war aus der Streifenau und dem Klingl- und Riedelswald, welche Staatswaldungen waren, hergeführt. Bis 1690 ging das Brauwerk glänzend, es wurden jährlich 70 bis 80 Suden gemacht und ein Reingewinn von 4.000 Gulden erwirtschaftet. Um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert verdrängte das Braunbier das Weißbier in ständischen Bräuhäusern, die von Michaeli bis Georgi brauen durften. Später baute man Sommerkeller zum Einlagern, der Sommerkeller der Brauerei Yberle in Konzell war für die Gossersdorfer Brauerei von großem Nachteil. Allmählich verfiel die Weißbierbrauerei. 1757 erging eine Verordnung der Hofkammer in München, die Brauerei eingehen zu lassen, die Gründe die zum Schloß gehörten zu verkaufen, das Hofmarksgericht aufzuheben und die Untertanen dem Pflegegericht Mitterfels einzuverleiben. Der letzte Bräuhausverwalter in Gossersdorf war Michael Vogl, der 1760 Gossersdorf verließ und als Pflegeverweser nach Hals ging. Die Verwaltung des Bräuhauses Gossersdorf übergab man dem Bräuverwalter von Viechtach, Mitterhofer, im Nebenamt. Das Gut war so herabgewirtschaftet, daß sich dafür kein Käufer fand. Sämtliche Gebäude drohten einzufallen, das Bräuhaus konnte ohne Lebensgefahr nicht mehr betreten werden. 1761 nahm trotzdem der Kastenamtsoberschreiber von Straubing, Stephan Doetsch, Schloß und Brauerei für 12 Jahre in Pacht. Er stellte die Gebäude wieder her und das Bräuhaus wurde neu gebaut. Am Schloß machte er einen Anbau mit einem Stockwerk. Die Gründe, die zum Schloß gehörten, kultivierte er und dachte sogar daran, einen Hopfengarten anzulegen. Aber es war umsonst, daß er sein und seiner Frau Geld und Fremder Darlehen hineinsteckte. 1766 bat er um Ablösung seiner Pacht und um eine Stelle eines Bräuverwalters an der Isar. Arm und gebrochen starb er als Oberschreiber in Amberg. 1768 übernahm die Pacht Wenzeslaus Chris Pflegekommisär von Mitterfels um 850 Gulden jährlich. Dieser weigerte sich nach einigen Jahren die Pacht zu zahlen. Nun dachte man daran, das Bräuhaus niederzulegen und die Ziegelsteine zu verkaufen. Die Schloßgründe sollten zertrümmert und den Hofmarksuntertanen zum Kauf angeboten werden. Diese aber hatten kein Geld. Als die Hofmark Gossersdorf 1775 zum Verkauf angeboten wurde, meldete sich nur der Abt von Oberalteich. Dieser kaufte am 25. August 1776 die Hofmark um 14.000 fl. und die Brauerei um 7.000 fl. Das Bräugeschirr mußte um 1.489 fl. 14 Kreuzer übernommen werden. Für das Weißbier-Regal mußte immer noch Pacht bezahlt werden. Das berühmte Bild von der Übergabe der Hofmark an den Abt Joseph Maria Hiendl von Oberaltaich, geschaffen von Rauscher, stammt aus dem Jahre 1777.  Die Oberaltaicher Mönche bauten vor allem das Schloß so um, wie es heute noch steht, dann die Ökonomiegebäude und die Brauerei. Eine Tafel am Südeingang zum Schloß besagt, daß die Umbauten bis 1793 dauerten. Mit der Säkularisation fiel Gossersdorf mit Brauerei, inzwischen zur Braunbierbrauerei umgebaut, wieder an den Staat, der sofort Käufer suchte. Der erste Käufer war 1808 ein gewisser Posthalter Schwarz, dem bald der Posthalter Müller von Stallwang folgte und dann Schinabeck. Laut Brief vom 30. Jänner 1840 kauften Michael und Juliane Brandl, eine geborene Vohburger, Brauerei und Ökonomie- anwesen mit radizierter Bierbrauerei von Georg Schinabeck zu Gossersdorf um 29.240 fl. Unter der Familie Brandl hat die Hofmark Gossersdorf einen großen Aufschwung erlebt, die Brauerei hatte noch vor dem 2. Weltkrieg einen Ausstoß von über 9.000 Hektoliter. Am 1.2.1943 hat Max Brandl den Betrieb von seinem Vater Johann Brandl übernommen.
(soweit: Franziska Hofbauer, Dezember 1944)
Mit dem Tod von Max Brandl am 22.3.1964 endet auch die historisch so interessante Geschichte der Brauerei, der ehemalig kurfürstlichen Weißbierbrauerei Gossersdorf. Die Geschichte der Brauerei und des Schloßgutes vermag uns ein Spiegelbild des Zeitwandels in sieben Jahrhunderten zu geben, in dem Auf- und Abstieg wechselten, zwischen von macht- und geldbestimmten Kräften und bloßem ehrlichen Wollen. Das Gut ist auch heute noch, also seit nunmehr über 150 Jahren, im Besitz der Familie Brandl/Kaltenecker.


Gossersdorf im Bild
 


Grüße


aus


Gossersdorf


Gossersdorf
 mit Schloß und Schloßbrauerei


Gruß aus Gossersdorf


Köhlburg 1929


Das vordere Dorf
links Eckl, rechts Himmelstoßanwesen


Handlung von Xaver Blasius
später Heigl-Kramer, heute Michl


Handlung von Joh. Hofmann


Schuierer Girgl Haus Geiersberg um 1925


Ansicht vom Sonnberg 1936


Brandl`s 1. Bierauto ein Merzedes Benz
vlnr.: Meindl Josef Ko, Meindl Hans Ko, Weinzierl Ludwig Go, Wirth Hans, Dorfner Josef Go und Pfeilschifter Franz Gossersdorf


Geburtshaus von J.C. Thürriegel um 1950
vorne: die Kegelbahn im Freien


Kegeln im Freien (beim Thürriegel)
Gärtner Max, Hamberger Karl, Ludwig Steger


Thürriegelhaus mit Angerblick


mit Melklehrer H. Neidl


Brandl Impressionen
oben links der junge Max Brandl


Faschingshochzeit 1952


Klingl Karl, Holzschuhmacher


Blick auf`s Gossersdorfer
Volksfest um 1960


Theaterspiel 1968
zugunsten des ersten Feuerwehrautos


Bürgermeister
 Fritz Fuchs


Josef Herrnberger
da “Gaudam Sepp”


Freier Pfarrer
H.H.Kuhdorfer 1929


Gedenkstein
Flurbereinigung
73-96


Gold für Gossersdorf 1992
schönstes Dorf im Landkreis


da “Thürrigel Lugg”

da “Pielmeier Lugg”
rechts Bgm. Jänker


Gossersdorf von oben 1960


Maibaum aufstellen


Richard`s Radmuseum


Riegelfest in den Achtzigern
mit Blick auf die “Hohe Tanne”


Kneitinger Anwesen Röhrlmühle um 1950


am Stammtisch um 2000


Rauhreif 2004
am Orsteingang (Weber Haus)


2004 die neue Siedlung Grubenäcker 2


Idyllische Dorfstraße

Schlittenfahren
in Geiersberg


Mit dem Heißluftballon übers Dorf 2004


2008 Dorfwirtshaus eröffnet

2011: Stephanskirche neu renoviert

2011 Thürriegl-Denkmal wird eingeweiht

“ohne Dorfwirtshaus kein Thürriegldenkmal”


2016 Eröffnung des Konzeller Biersommer im alten Bräuhaus in Gossersdorf

zahleiche Besucher bei der
ersten Gossersdorfer Bräuhausweihnacht